Zusammenstöße mit Radfahrern in der Innenstadt?

Laut einem Bericht in der Rheinischen Post vom 15.02.2022 fordert die Bürger Union aus Gründen der Verkehrssicherheit, am Marktplatz die Verbindung zwischen der Kirchgasse und der Minoritenstraße für den Fahrradverkehr zu schließen.

Radfahrer in der Stadt
Radfahrer in der Stadt © Pixabay

Der Bereich um den Marktplatz ist auch aus Sicht des ADFC Ratingen ein Nadelöhr in der Wegeverbindung zwischen der Fahrradstraße in der Kirchgasse und der Minoritenstraße in Richtung Rathaus. Aufgrund des Fußgängerverkehrs und der angrenzenden Gastronomie besteht hier zu Stoßzeiten ein hohes Konfliktpotenzial zwischen Personen zu Fuß und auf Fahrrädern.

Durch die bestehende Beschilderung „Radverkehr frei“ ist die Benutzung der Fußgängerzone in diesem Bereich zwar für Radfahrer*innen erlaubt, diese sind aber zu besonderer Rücksicht verpflichtet und dürfen Fußgänger*innen weder gefährden noch behindern. Rücksichtslose Fahrweise und überhöhte Geschwindigkeit sind hier auch aus Sicht des ADFC nicht zu tolerieren.

Andererseits ist die Verbindung am Marktplatz Bestandteil der Nord-Süd-Fahrradtrasse durch die Ratinger Innenstadt. Dies wird auch durch die geplante Umwandlung der Minoritenstraße in eine Fahrradstraße unterstrichen. Daher spricht sich der ADFC Ratingen eindeutig gegen ein Verbot des Radverkehrs an dieser Stelle aus. Der ADFC dazu: „Denkbar wären temporäre Einschränkungen bei Veranstaltungen, aber in solchen Situationen wird jede*r halbwegs verantwortungsvolle Fahrradfahrende ohnehin sein Fahrrad durch die Menschenansammlungen schieben. Abhilfe können hier vermehrte Kontrollen durch die Ordnungsbehörden schaffen, um die bestehende Regelung durchzusetzen, statt durch Sperrung auch die verantwortungsvollen Radler*innen komplett auszubremsen.“

Für Entspannung könnte auch die zügige Umsetzung der schon lange geplanten Freigabe der unteren Wallstraße für den Radverkehr in beide Richtungen sorgen, die dann eine einfachere Umfahrung der Engstelle am Marktplatz ermöglichen würde.

Ein Blick in den Unfallatlas zeigt übrigens, dass es auf dem Wegstück am Marktplatz meist bei harmlosen Situationen bleibt – es sind in den letzten Jahren nahezu keine Unfälle verzeichnet worden (1 Unfallschaden Rad/Fußgänger in 2019). Sportradfahrer*innen umfahren diese Engstelle in der Regel ohnehin, wie Auswertungen auf dem Tracking-Dienst Strava zeigen.

Letztens Endes sind alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Umsicht gefordert – der ADFC appelliert daher: „In der Ratinger Altstadt mit ihren beengten Platzverhältnissen müssen nicht nur Autofahrer*innen sondern auch Radfahrende und Fußgänger*innen gegenseitig mehr Rücksicht aufeinander nehmen!“


https://ratingen.adfc.de/artikel/zusammenstoesse-mit-radfahrern-in-der-innenstadt-1

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