Stralsund - Überall Bodden und Wieken
Diese Tour war eine Fortsetzung der Tourenreihe Inselhüpfen. Neben Stralsund wurden auch die Inseln Rügen und Hiddensee besucht. Aber auch die Umgebung von Stralsund wurde nicht ausgelassen.
Die Pfefferlappen – eine Tour vom 11. bis 19. September 2021
Die Tourenleiter sehr versiert, | Die Zimmer – einzeln oder doppelt, | Weil man den Zeitaufwand schon ahnt, |
Für Manchen ist es fast noch Nacht, doch gerade so ist es gedacht. Der Bus ist komfortabel groß, bequem, Beinfreiheit, richtig famos. Der Anhänger, modern gebaut, die Räder werden schnell verstaut. Nun bringt der Busfahrer uns gerne 10 Stunden weiter in die Ferne. Wir kommen an in dem Hotel, beziehen unsre Zimmer schnell, | machen uns dann noch etwas frisch und gehen kurz darauf zu Tisch. Nach Omas altem Hausrezept, definitiv hier alles schmeckt. Ob Sauerfleisch, Tagliatelle, Herzhafter Matjes auf die Schnelle, zweierlei Fisch auf einem Teller, oder Tomate Mozzarella. Gleich nach dem Essen wird es locker, man wechselt, Tisch, Stuhl oder Hocker, | und lernt die Namen der Personen: wird sich für eine Woche lohnen. Der nächste Tag wird kurz besprochen und dann endlich ins Bett gekrochen. |
Die Räder waren für die Nacht, geschützt und sicher überdacht. Und man befreit sie in der Frühe, sehr liebevoll und ohne Mühe. Einer der Reiseleiter ruft: „Braucht hier noch jemand etwas Luft?“ Ein anderer läuft auch herum, und ruft: „ Wer will Magnesium?“ Und noch jemand, der es auch weiß, prüft Fahrradkettenendverschleiß. Der Tourenleiter hebt die Hand: „Wir radeln heute im Verband! Springt eine Ampel um auf Rot bedeutet dies nun kein Verbot! Fahrt zügig rüber und bleibt dran, an Vorderfrau oder auch - Mann. Mein Headset ist ein klares Plus, verbunden mit dem Mann am Schluss, dazu kommt noch der in der Mitte, das ist in unserem Fall der Dritte“. Der vierte Mann ist rasend schnelle, wo Autos kreuzen, stets zur Stelle, | und mutig stellt er sich gekonnt, vor jedes Auto an die Front. So sind wir rundherum betreut, und es geht los, was alle freut. Wir radeln Straße, sehr bequem, dann kommt Natur – romantisch schön. Doch muss man sich nun sehr besinnen: der Weg führt uns durch schmale Rinnen, durch Rasennarbenfurchenpfade, mit Müh und Not hält man sich gerade - hochkonzentriert mit viel Geschick, meistern wir dieses Streckenstück. Man wartet – wer zurückgeblieben - und sich entschied, lieber zu schieben. Danach geht es nach Franzburg weiter, die Stimmung locker, fröhlich, heiter, Doch kurz darauf ein neuer Halt, der Weg ist weg - wir stehen im Wald. Die Gräser bis zum Knie uns ragen, jetzt erst einmal das Navi fragen. Der Späher meint, es müsste gehen, besser, als wieder umzudrehen. | So radwandern wir eine Weile, ganz konzentriert und ohne Eile. Diese Etappe kostet Kraft, doch bald darauf ist es geschafft. Wir jubeln alle laut: Hurra! Der Radweg! Er ist wieder da. Ein Mühlenfest, was wir besuchen, bietet uns Schmalz, Kaffee und Kuchen. Das ist ok, denn man hat Zeit, das Abendessen ist noch weit. Im Rumpelstilz, in Krummenhagen, gibt’s Köstlichkeiten für den Magen. Galloway Rinder sind bekannt, von Rumpelstilzchens Weideland. Vielleicht hat man auch einfach Bock, auf eine Ente im Schlafrock. Ob Treberbrot mit Kräuterdip, das Essen ist absolut hip. Glücklich und satt nach dieser Pause, radeln im Dunkeln wir nach Hause. |
Der Langschläfer hat heute Müh, wir starten nämlich richtig früh! Bahnhof Stralsund kann uns nicht schrecken, wir meistern Aufzüge und Treppen, stehen bei B und E am Gleis, je Tür 6 Räder wie man weiß. Von Lietzow geht’s zur Prora Wiek, ein Seebad aus dem 2. Krieg. Über die Bernsteinpromenade, geht es im Dünenwald nach Baabe. „Jetzt wird es wellig! Passt schön auf!“ Der Tourenleiter ist gut drauf. | Der Weg ist steil, doch äußerst schick, die Ostsee hat man stets im Blick. Es geht sehr hoch und wieder runter, man atmet schwer, der Puls ist munter. Auch wenn man uns zuvor erklärt, dass dieser Weg zwar leicht erschwert, weiß man am Ende nun einhellig: der Anstieg – das war mehr als „wellig!“ Binz und Sellin, von dort nach Göhren, wir können schon die Dampflok hören. „Rasender Roland“ ist ein Muss, bringt uns gemütlich nach Putbus. | Dann Störtebeker Braugasthaus, das Essen ist schlichtweg ein Schmaus. Die Abwicklung stets wie geschmiert, der Tisch für uns ist reserviert. Wir sitzen dort, erzählend, trinkend, da kommt 'ne Frau, zögerlich winkend, und fragt uns amüsiert – verdrossen: „Wer hat sein Rad an meins geschlossen?“ Die Täterin schnell ausgemacht, wir haben hemmungslos gelacht. |
Wir haben alle gut geschlafen, heut' geht es bis zum Barther Hafen. Ein Rad jedoch lief aus der Spur, und musste zur Reparatur. Im Nachhinein bekam man Schiss, das war ein echter Felgenriss, Die Werkstatt wird es wieder richten, nur auf die Tour muss man verzichten. Der Rest ist fit und gut auf Trab, doch kurz vor Barth macht Eine schlapp. der Kreislauf scheint nicht gut zu laufen, wir machen Pause und verschnaufen, Sie schafft es noch bis Barth ans Ziel, doch eine Rückfahrt wär' zu viel. Man arrangiert direkt vor Ort, den Fahrradtaxi Rücktransport. Wir essen Eis, lassen uns treiben, und können ein - zwei Stündchen bleiben. Entlang der Bodden geht es heim, die Kranichkolonie muss sein... und um es detailliert zu sehen, kann man dort ins Museum gehen. | Später wird vorbestelltes Essen in der Kulisse dann gegessen. Für uns geöffnet – das ist schön, gibt’s hier Bestellspezialsystem: Zuerst in Folge, wie wir kamen, nimmt man den Zettel mit dem Namen, legt diesen neben seinen Teller, angeblich geht es dadurch schneller. Dann kommt Bedienung und fragt leise, nach dem Getränk und nach der Speise - und überträgt dies wiederum, auf einen Block – man ist nicht dumm. Danach kommt zügig, Schlag auf Schlag, das, was man orderte und mag. Ein ganz besonders guter Happen, sind die bekannten Pfefferlappen. | Vielleicht war man schon leicht berauscht - auf jeden Fall wurd' was vertauscht: der, der den Hering hat geordert, war mit Erkenntnis überfordert, aß prompt mit Freude sichtlich heiter, den Pfefferlappen einfach weiter. Der Pfefferlappen Erstbesteller, hatte nur Hering auf dem Teller. Bestellnummern wurden verglichen, davon ist man nicht abgewichen. Das hat der Wirt sehr schnell erkannt, und prompt die Speisen umbenannt. Und so hat jeder unbenommen, das, was bestellt war – auch bekommen. Der Abend war ein Riesenspaß, und außerdem – sehr lecker war's. |
Tages - Parole lautet schlicht: Programm für heute – gibt es nicht. „Jedoch – wer also wirklich will, das Ozeanum ist ein Ziel, Wer mit möchte, der sagt Bescheid, um 10 Uhr ist dort Einlasszeit.“ | Durch eine starke Gruppenbindung trennt man sich nur mit Überwindung. Insofern ist es allen klar: Die Gruppe ist vollständig da. Nach dem Museum ist's soweit, denn jeder hat jetzt freie Zeit. Manch einer wollte das vermeiden, jetzt muss man für sich selbst entscheiden? Stadtrundfahrt? Essen oder Shoppen? Die Menschenmengen nicht zu toppen, Stralsund ist einfach rappelvoll und auch das Wetter nicht so toll. | So macht halt jeder irgendwas mit individuellem Spaß. Und abends trifft man sich ganz klar, in dem Hotel dann an der Bar. Beim Bier und Wein wird dann enthüllt, wie man die freie Zeit gefüllt. |
„Heut geben wir uns richtig Müh' die längste Tour! Wir starten früh! Und frühstückt bitte gut genug, um kurz vor acht geht unser Zug.!“ Von Lietzow radeln wir dann weiter, die Stimmung gut gelaunt und heiter. Der Jasmund Park landschaftlich schön, und wer es schafft, kann das auch seh'n. Die Meisten - konzentriert und stur, schauen auf's Kopfsteinpflaster nur. Die Wegbeschaffenheit uns fordert, gern hätt' 'ne Kutsche man geordert. Die Pflasterwege wechseln dann, zu Sandpassagen oder Schlamm. Die Tapferkeit muss man hier loben, jeder bleibt auf dem Sattel oben. Gruppendynamisch wir uns fügen, bis hin zum Königsstuhl auf Rügen. | Am Ziel steh'n wir mit langen Hälsen, am Abgrund bei den Kreidefelsen. Von dort nach Ralswiek zu dem Schloss, der Blick von hier aus – grandios. Man sieht die Störtebeker Spiele, und hat zufriedene Gefühle. Ausruhen ist schön an diesem Orte, mit Kaffee, Mohn - und Sanddorntorte. Boldewitz, Dreschvitz und Rambin, der Rückweg zieht sich etwas hin. Regen setzt ein: Langzeitprognose! Bestückt mit Cape und Regenhose, bemüht man sich um die Vermeidung, von nassen Schuhen oder Kleidung. Aber jedoch am Strelasund, sind wir so nass, grad wie ein Hund. | Im Strandhaus, wo wir heute essen, ist all das ziemlich schnell vergessen. An unserem Tisch brennen die Kerzen, das Bild allein erwärmt die Herzen. Umsorgt werden wir wie von Mutter, mit selbstgebackenem Brot und Butter, Stunden vergehen wie im Rausch, bei Essen, Trinken, Lachen, Plausch. |
Nach Frühstück mit gefülltem Magen, starten wir in Groß – Lüdershagen. Nass wird es heute sowieso, drum radeln wir recht farbenfroh, in Regenkleidung – wir sind schlau, in rot, gelb, lila, grün und blau. Die Tour - Stralsund und Rügendamm, Gustow, Venzvitz und Glutzow dann. In Uselitz bleiben wir stehen, weil wir dort Kormorane sehen. Von Mellnitz geht’s nach Puddemin, dort hat ein Wirt anderes im Sinn, als uns trinktechnisch zu versorgen, er wäre ausgebucht heut' morgen. Denn er erwarte eine Gruppe, unsere Wünsche sind ihm schnuppe! Zwar können wir das nicht verstehen, doch darf man zur Toilette gehen. | In Zudar schwindet der Verdruss, die Kirche St. Laurentius, ist aus dem 14. Jahrhundert, und wirklich schön – was keinen wundert. Von Glewitz mit der Fähre dann, kommen wir in Stahlbrode an. Wir trinken, essen und sind munter, stellen uns ganz schnell noch mal unter, danach geht es fröhlich und heiter, nach Ahrendsee gemütlich weiter. Hier plötzlich kommt man aus der Spur, der Weg – sandige Piste nur. Und in der Mimik man entdeckt, wer cool, wer ängstlich, wer verschreckt. | Der Weg führt dann zur Abendstund, durch eine Siedlung in Stralsund. Kaum, dass wir um die Kurve biegen, sieht man am Boden Früchte liegen. Die Sammelleidenschaft zu stillen, bückt man sich dort nach den Marillen. Packt wild in Tüten oder Taschen, um später noch davon zu naschen. Manch einer denkt, dass er wohl träume, geschüttelt werden noch die Bäume, so dass die Beute möglichst reichlich - die Komik hier ist unausweichlich. Danach geht es zum Abendschmaus, ins Störtebeker Braugasthaus. |
Wir bleiben heut ganz in der Näh es geht rüber nach Hiddensee. In Neuendorf wollen wir starten, und müssen gar nicht lange warten, da schieben wir das Rad durch Sand, und schlagen mit der anderen Hand, nach tausenden von kleinen Mücken, auf Beinen, Armen, Kopf und Rücken. Wie irre sprühen wir Autan, verlieren unseren Vordermann, und suchen in dem Dünenstück, den offiziellen Weg zurück. Der Weg wird langsam wieder breit, die andere Gruppe war nicht weit. | Nun radeln wir zum nächsten Ort, und essen Backfischbrötchen dort. Das nächste Ziel – Dornbusch, Leuchtfeuer, ist Manchem wirklich nicht geheuer. Der Weg erfordert viel Geschick, wer möchte, bleibt lieber zurück und bummelt durch die kleinen Örtchen, bei Kaffee, Sanddornschnaps und Törtchen. Treffpunkt ist Kloster an der Fähre, dass niemand hier den Ablauf störe, um Pünktlichkeit bittet man nur, Abfahrt ist kurz vor 15 Uhr. „Es tut uns leid“, hat man beteuert, „doch im Hotel wird heut' gefeiert!“ Das Abendessen - die Prämisse, also nochmals in der Kulisse | Akribisch und auch sehr versiert, hat man dort Dienstag schon notiert, auf altbekannte Art und Weise, die Nummer seiner Lieblingsspeise. Der Wirt gibt abermals entspannt, den Zettel jedem in die Hand, um jetzt noch einmal nachzufragen, die Antwort dann zu übertragen, auf einen Block, der mit Bedacht, sofort zur Köchin wird gebracht. Heute nun läuft hier alles glatt, wir haben Spaß und werden satt. Und im Hotel – die letzte Nacht, wird heute Tanzparty gemacht. Für uns ist es fast einerlei, Ruhe kehrt ein etwa um drei. |
Wir frühstücken, der Bus ist da, jeder hilft mit, das ist ja klar - der Radanhänger Eigenbau, mit Besenschutz, man ist ja schlau. Im Bus wird es danach schnell still, weil man ganz einfach schlafen will. Wir kommen abends glücklich an, „Es war so schön, man sieht sich dann...“ Zum Schluss sind wir des Lobes voll, die Reise war vielseitig – toll! Und wir empfehlen: „Macht so weiter! Applaus für unsere Tourenleiter!“ | Tourenleiter:Vordermann: Dieter Wilke Hintermann: Burkhard Imm Mann in der Mitte: Steffen Genieser Frontmann an den Kreuzungen: Martin Galleguillos-Kempf | Autorin und Chronografin:Gerharda Stakenborg |