Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Ratingen

"Teepott" in Warnemünde

"Teepott" in Warnemünde © ADFC Ratingen

Romantische Küste, Naturstrand und ruhiges Haff

Auf halber Strecke zwischen Wismar und Warnemünde: Rerik

Die Touren verlaufen entlang des Ostseeradweges, aber auch auf kleinen Nebenwegen. Dort gibt es viele kleine Entdeckungen zu machen.

Rerik - Mehrtagestour des ADFC Ratingen vom 26. April bis 4. Mai 2025

Wir versuchen, jährlich wenigstens einmal in die neuen Bundesländer zu fahren. 
Ein Grund: Es gibt immer noch sehr viele Menschen bei uns, die „noch nie“ in den neuen Bundesländern waren.
Begonnen hat es 2018 mit Schwerin/Schweriner See und wurde dann regelmäßig um weitere Regionen erweitert:
2019 der Nationalpark Hainich in Thüringen, 2021 Stralsund mit Rügen und Hiddensee, 2022 als Teil der Region um Schnackenburg im Wendland, 2023 Radebeul mit dem oberen Elbtal, und dann 2024 mit der Mecklenburgischen Seenplatte rund um den Kummerower See.

So ist Mecklenburg-Vorpommern inzwischen schon fast traditionell ein Ziel bei Mehrtagestouren des ADFC Ratingen.

Der Anlass, schon kurz nach dem Kummerower See wieder nach Mecklenburg-Vorpommern zu fahren, hatte den einfachen Grund darin, dass wir zwar schon ein paarmal Rerik/Kühlungsborn in unser Wunschprogramm aufgenommen hatten, aber dann durch den Umzug unseres TourGuides Burkhard Imm nach Rerik sofort priorisiert haben.
Zum Glück war das „Hotel Zur Linde“ sehr schnell bereit, unsere ganze Gruppe für eine Woche aufzunehmen. Als Ausgangspunkt für den Bereich zwischen Wismar und Warnemünde (plus Hinterland!) ist Rerik ein hervorragender Ausgangspunkt für Tagestouren.

Neu bei dieser Mehrtagestour:
1. Die Mehrtagestour wird erstmalig gemeinsam mit dem ADFC Leverkusen (allerdings in diesem Fall nur für den gemeinsamen Transfer bis Schwerin mit eigenem Programm) geplant.
2. Der Busstart erfolgt wegen seiner Nähe zum Flughafenbahnhof Düsseldorf (Anreiseerleichterung für die Leverkusener Gruppe) bei unserem Busunternehmen Adorf.
3. Führte wegen der Vollauslastung mit 32 Teilnehmern zur Beschränkung des Gepäcks auf fahrradgerechte Größen/Maße (also für die Fahrradteilnehmer keine Koffer mehr).
4. Wir nehmen im Rahmen der freien Busplätze (maximal 4) Transfergäste mit ins Zielgebiet.

Der Tourverlauf

Samstag, 27.04.2025: Anreisetag 

Die Fahrräder und Gepäcktaschen auf dem Hof der Firma Adorf in D-Lichtenbroich werden zügig durch die Teilnehmer und unserem Fahrer Altin im Anhänger bzw. Gepäckraum verstaut. 

Die Gruppe des ADFC Leverkusen begleitet uns mit ihren 10 Rädern bis nach Schwerin, wo sie - mit einem Zwischenstopp für uns - in das Zweiradhotel Lenné einchecken. Kurz nach Zehn geht es dann fast pünktlich in Düsseldorf los. 

Hamburg war auf der Strecke mal wieder ein Hindernis. Unser Busfahrer Altin reagiert rechtzeitig und die Staus können zum Glück großzügig umgangen werden, so dass wir stattdessen das landschaftlich schöne Dreiländereck der Flächenländer mit ihren Städten Artlenburg, Lauenburg und Boizenburg an der Elbe durchqueren.

Zum Abendessen erreichen wir unser „Hotel zur Linde“ – wegen der Umleitung leider nicht ganz pünktlich. Ein Empfangskomitee (Burkhard und Barbara) steht schon am Busparkplatz bereit und begrüßt unsere Ankunft.

Sonntag, 27.04.2025: Neubukow – Wichmannsdorf – Kühlungsborn, ca. 43 km

Der erste Tag wird für eine „kleine“ Rundfahrt in das Hinterland von Rerik genutzt. Dabei geht es durch mehrere kleine Siedlungen, die häufig eine interessante Geschichte haben.
Hauptziel ist allerdings Neubukow (die Stadt Rerik wird zusammen mit fünf weiteren Gemeinden vom Amt Neubukow-Salzhaff in Neubukow verwaltet). 

  • Roggow
    Seit 1192 bis zur Enteignung 1945 befand sich das Gut in Roggow, einem Ortsteil von Rerik, im Besitz der Familie von Oertzen. Das Herrenhaus wurde danach als Wohnhaus für bis zu 12 Familien genutzt. Ende 1989 sollte es als Ferienheim für Kinder umgebaut werden, stand danach leer. Nach der Wiedervereinigung konnte nach langen Verhandlungen der Erbe Peter von Oertzen 1991 das Herrenhaus und einen Teil des Parks zurückkaufen. Im ehemaligen Herrenhaus wurden Ferienwohnungen eingerichtet.
    Ferienhäuser „Salzhaff-Romantik“ mit Reetdächern.
  • Russow 
    Russow, ein Ortsteil von Rerik, erhielt am Anfang des 14. Jahrhunderts seine Dorfkirche als Backsteinkirche mit Feldsteinsockel. Bei dem neugotischen Turm von 1904 wurde der Spitzhelm in jüngerer Zeit abgebrochen.
  • Neubukow
    Die Ausstellung der Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte in Neubukow wurde anlässlich des 150. Geburtstages von Heinrich Schliemann als berühmtem Sohn der Stadt Neubukow im Januar 1972 erarbeitet. Sie wurde von dem Archäologen Konrad Zimmermann konzipiert und war zunächst in der Aula der damaligen Heinrich-Schliemann-Oberschule zu besichtigen. Zwischen 1973 und 1975 wurde diese Ausstellung in einen neu eingerichteten Gedenkraum in der Gemeindebibliothek in direkter Nachbarschaft des Pfarrhauses überführt und mit Originalfunden aus Troja als Dauerleihgaben der Universität Rostock ergänzt.
    1992 fand, ebenfalls durch Konrad Zimmermann, eine inhaltliche und gestalterische Neubearbeitung der Ausstellung statt. Seit 2003 befindet sich die Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte im denkmalgeschützten ehemaligen Rektorhaus. Seit April 2021 leitet Dr. Katja Winger die Gedenkstätte und das Bürgerhaus.
  • Über Biendorf nach Kühlungsborn  
    Nach Kühlungsborn kommen wir vorbei am ältesten Bauwerk der Stadt: der 800 Jahre alten Sankt-Johannis-Kirche. Sie liegt heute ein wenig außerhalb des Kühlungsborner Zentrums – inmitten des alten Dorfes Brunshaupten, welches 1938 zusammen mit Arendsee und Fulgen zur Stadt Kühlungsborn vereinigt wurde. Die Nonnen von Parchow, einem ehemaligen Kloster bei Kröpelin, veranlassten den Bau einer schlichten Feldsteinkirche. Sie bestand nur aus einem rechteckigen Kirchenschiff, das anfangs mit einer flachen Holzdecke versehen war. Die schmalen Schlitzfenster zeigen den Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. Um 1400 ist die Kirche um den gotischen Chorraum und das Gewölbe erweitert. worden.
    Das Seebad Kühlungsborn ist der größte Bade- und Erholungsort Mecklenburgs. Mit 3150 m Länge verfügt Kühlungsborn über einen der längsten Strandpromenaden Deutschlands. Die neue, 240 m lange Seebrücke wurde 1991 im Ortsteil Ost errichtet. Eine erste Seebrücke entstand 1929. Sie hielt, ebenso wie frühere Stege der Witterung nicht stand. Die letzte Seebrücke wurde im Winter 1941/42 zerstört. 
    Südlich von Kühlungsborn erhebt sich der Höhenzug der Kühlung – eine Endmoräne, welche die letzte Kaltzeit vor gut 15.000 Jahren in Mecklenburg zurückgelassen hat.
  • Bastorf 
    Vom weithin sichtbaren Leuchtturm Buk auf dem Signalberg im Nachbarort Bastorf ist bei klarer Sicht der Blick auf Ostsee und Ostseeküste möglich.
  • Rerik 
    Vor unserer Einkehr ins „Bistro Ostsee Camping“ bestaunen wir den „Urdolmen von Neu Gaarz“, ein Großsteingrab. Ein Dolmen (aus kornisch tolmen „Steintisch“ oder aus bretonisch dolmen „Steintisch“) ist in der Regel ein aus großen, unbehauenen oder behauenen Steinblöcken (Megalithen) errichteter Grabbau der Vorgeschichte. Es besteht aus drei oder mehr aufrechtstehenden Tragsteinen (Orthostaten), auf denen eine oder mehrere Deckplatten ruhen. Dolmen werden traditionell als die einfachste Form eines Megalithgrabes betrachtet. In Europa waren die meisten Dolmen ursprünglich mit Hügeln aus Steinen oder Erde bedeckt.
     

Montag, 28.04.2025: Timmendorf auf der Insel Poel, 65 km
Der Montag führt mit einer längeren Tour auf die Insel Poel. Ziel dort ist der kleine Ort Timmendorf.

  • Boiensdorf 
    Die über hundertjährige Holländer-Windmühle Stove, ein technisches Denkmal, dürfte eine der letzten Windmühlen in Mecklenburg sein, die durchgehend bis zu ihrer endgültigen Stilllegung mit Windantrieb arbeiten konnte. Heute kann man dort die Mühlengeschichte und die Mehlproduktion mit Windkraft kennenlernen.
    Nur wenige Meter von der Mühle entfernt zeigt eine umgebaute Scheune als Dorfmuseum  Gerätschaften und Utensilien des bäuerlichen Lebens der vergangenen Jahrzehnte. Hier wird gebuttert, gesponnen und gefilzt – natürlich zum Mitmachen. Da eine Mühle auch Schrot und Mehl produziert, gibt es einen nachempfundenen Lehmbackofen, der frisch gebackenes Brot liefert.
  • Insel Poel 
    Eine Anbindung an das Festland durch einen befahrbaren Damm und eine 14 Meter lange Brücke entstand erst 1927. In Fährdorf kurz hinter der Brücke auf der Insel Poel begrüßt ein Schild die Inselgäste auf Platt: „Peul – wat för Luftsnappers“.  Die Schildträger links und rechts: ein hölzerner Fischer und ein Landwirt. Sie stehen für die Geschichte Poels. Landwirtschaft und die Fischerei haben die Insel über Jahrhunderte geprägt.

    Hauptort der Gemeinde Insel Poel ist Kirchdorf am Ende der tief von Süden einschneidenden Bucht Kirchsee. 
    Die im romanisch gotischen Stil in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Inselkirche ist weit über die Insel zu sehen. Der Turm war über Jahrhunderte hinweg eine Landmarke für die in die Wismarer Bucht einfahrenden Schiffe. Im Hauptaltar wird die Krönung Marias wiedergegeben. Das Modell eines Zeesenbootes ist ebenfalls sehenswert. Die Kirche ist teilweise noch von Resten der Wallanlagen der ehemaligen Festung Poel umgeben.
    Der Fischkutter "Kumm wedder" liegt am Hafen in Kirchdorf. Hier bekommt man frisch zubereitete Fischbrötchen und Getränke. Am Hafen gibt es ausreichend Sitzmöglichkeiten mit Blick aufs Wasser, wo man dann sein Fischbrötchen genießen kann.

    Timmendorf ist ein weiterer Ortsteil der Gemeinde Insel Poel. Der Ort liegt an der Westküste der Insel und gliedert sich in die Ortsteile Timmendorf und Timmendorf Strand (nicht zu verwechseln mit Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein), die etwa einen Kilometer voneinander entfernt liegen. 
    Eine weithin sichtbare Landmarke in Timmendorf Strand und Seezeichen für die Navigation in der Wismarbucht ist der Leuchtturm Timmendorf. Dieser ist Teil des alten Lotsenhauses. Mitte der 1950er Jahre wurde keine hundert Meter entfernt ein neues Lotsenhaus mit Aussichtsturm erbaut. In dem kleinen Hafen können sowohl Sportboote als auch Fischereifahrzeuge anlegen. Am Steg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ostsee haben auch das Lotsenboot der Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund und ein Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ihren Liegeplatz.
  • Klein Strömkendorf
    Die Einkehr an diesem Abend ist ein kleines Abenteuer und beginnt erst einmal mit einem Spaziergang auf dem „Pfad der unholdigen Personen“ oder ganz direkt: Arschlochwandelweg.
    Wir sind im Ostseegutshaus (ergänzend: https://de.wikipedia.org/wiki/Gutshaus_Klein_Strömkendorf). Die Geschichte des Hauses und der Eigentümerin ist sehr spannend und unterhaltsam.

Dienstag, 29.04.2025: Zum Teepott in Warnemünde, 83 km
Eigentlich sollte diese Tagestour auch auf dem Wasser stattfinden. Leider gab es kurz vor unserer Reise eine Havarie des gebuchten Schiffes und unsere Seefahrt fiel damit buchstäblich ins Wasser.
Die Fahrt nach Warnemünde erfolgte ab Kühlungsborn-Ost fast vollständig auf dem Ostsee-Radweg. Damit wurden alle dort bekannten Bade- und Ferienorte berührt oder durchquert. Bis auf Heiligendamm ist es überall möglich, mit dem Rad durch die Orte oder Teile der Promenaden zu fahren. Heiligendamm zeichnet sich aber ganz besonders dadurch aus, dass “nichtörtliche” Touristen möglichst “rausgehalten” werden.
Heiligendamm wirkt im Strandbereich sehr abweisend.
Ziel der Tagestour war aber eben Warnemünde.  
Interessant und spannend ist es, zu beobachten, wie stark doch die Ostsee an der Küste nagt und so den Verlauf ständig verändert.
Radwege, auf denen man noch vor einigen Jahren gefahren ist, sind inzwischen schon lange in der Ostsee verschwunden. Der Ostseeradweg wird so immer weiter zurückgedrängt. Besonders bemerkbar ist dies im Bereich der Küste und im Gespensterwald zwischen Börgerende und Nienhagen.
Es ist damit zu rechnen, dass der von uns noch befahrene Radweg in ein paar Monaten (nach den Herbst- und Winterstürmen) nicht mehr existiert.
Warnemünde (als Eingang zum Rostocker Hafen) ist bei Touristen sehr beliebt. Der Promenadenbreich ist auch ohne die Besucher der dort anlegenden Kreuzfahrtschiffe sehr stark frequentiert. Das ist natürlich auch ein Reiz für die Möwen, die dort in Bandenstärken Ausschau nach Beute (und das ist alles, was irgendwie fress- und herunterschlingbar ist). 
In der 2. Reihe - also ab Alexandrinenstraße nach Westen - wird es gemütlicher und auch interessanter. Bekannt sind natürlich der “Teepott” und der Leuchtturm auf der Seepromenade.
Die Rückfahrt erfolgte leicht im Hinterland und führte erst in Kühlungsborn wieder an die Küste.

Mittwoch, 30.04.2025: Der freie Tag in Rerik
Mittwochs wird bei unseren Mehrtagestouren kein Programm angeboten und es besteht die Möglichkeit zur freien Beschäftigung oder zum Relaxen. Manchmal gibt es aber auch Besonderheiten, die man sich nicht entgehen lassen kann/will.

Es bot sich die Möglichkeit, die Reriker Johanniskirche in aller Ruhe zu besichtigen und diese Gelegenheit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Da Rerik gerade in einer dichten Nebeldecke versank, passte das umso mehr. In der Kirche herrschte sehr klare Sicht und es war auch nicht feuchtkalt.
Ab Mittag löste sich der Nebel aber dann doch rasch auf und es wurde noch ein sehr schöner Tag, den man zur Erkundung des Ortes nutzen konnte.

Donnerstag, 01.05.2025: Eine rockige Tour durchs Hinterland
Der Donnerstag führt mal wieder zu einer der ausgefallenen Besonderheiten in der Umgebung von Rerik. Diese sind häufig nicht einmal den Einheimischen bekannt. 
Zu diesen Perlen (die man unbedingt gesehen - besser noch: besucht - haben muss, gehört das OstRockmuseum in Kröpelin!
(Eröffnungsvideo auf Youtube)
“In Kröpelin findet man einen Querschnitt ostdeutscher Rockmusik- und Kulturgeschichte aus 40 Jahren DDR.”
Am 03. Juli 2015 wurde die Ausstellung zum Ostrock, als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR, eröffnet. Hervorgegangen aus dem Fundus des Vereins „Sechzig –Vierzig“ aus Berlin, entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar ein einzigartiges in 5 Themenbereiche aufbereitetes interaktives Erlebnismuseum.
Wir hatten das Glück (wieder einmal!), dass trotz des Feiertages die Möglichkeit bestand, das Museum zu besuchen. Eigentlich hatte es an diesem Tag geschlossen.
Es lohnt sich auf jeden Fall! Auch für Nicht-Musikinteressierte!
Im gleichen Gebäude befindet sich das Stadtmuseum von Kröpelin. Auch das ist sehenswert. Interessant ist dabei die Geschichte der Gründung des Ortes!

Die Tour sollte allerdings kurz gehalten werden und so konnte nur noch ein kleiner Schlenker durch Bad Doberan mit einer ersten Begegnung mit dem Molli stattfinden. Am Nachmittag sollte ja auch der Handwerkermarkt in Rerik unbedingt noch besucht werden.
Und im Anschluss - als besonderer Tagesabschluss - stand dann ja auch noch das Abendessen in der Erlebnisräucherei Scheller auf dem Plan.
Erst räuchern (uns eingeschlossen!) und dann essen. 
Ein tolles Erlebnis!

Freitag, 02.05.2025: Mit dem Molli ins Münster
Der vorletzte Tag ist voll gepackt mit Erlebnissen: eine Fahrt mit dem Molli und anschliessend die Besichtigung des Doberaner Münsters incl. Führung in die sonst verschlossenen Höhen der Kirche.
Nach der Radfahrt durch die hügelige Landschaft zum Bahnhof Kühlungsborn-West hatten wir etwas Zeit für die Besichtigung des Molli-Museums. Der Molli kam aber pünktlich. Bei Be- und Entladung der Fahrräder muss man als Passagier behilflich sein (was für uns aber selbstverständlich ist!). Bei der Fahrt nach Bad Doberan hatten wir insoweit auch noch Glück, dass wir wegen der Windrichtung den Dampf der Lok nicht abbekamen und so unbehelligt draußen auf der Plattform stehen konnten.
Interessant ist die Einfahrt in Bad Doberan. Dort wird aus der Eisenbahn quasi eine Straßenbahn, die in kurzen Abständen in der Stadt hält und dabei ganz selbstverständlich durch die Straßen fährt. Radfahrer müssen dann aufpassen, denn dann ist auf der Straße kein Platz mehr und sie sollen sogar auf dem Gehweg fahren (allerdings wird das mit einem kreativen Schild verkündet - hier ist die StVO wohl noch nicht angekommen!).
Nach der Ankunft in Bad Doberan ging es dann direkt zum Doberaner Münster in seiner alten Klosteranlage. 
Wir hatten einen Führer für eine Sonderbesichtigung gebucht: 
Eine Gewölbe- Turm- und Glockenführung mit Ostseeblick
Über eine historische Wendeltreppe auf das eindrucksvolle mittelalterliche Backsteingewölbe, zunächst auf das ca. 13 m hohe Seitenschiff, später auf das 26,5 m hohe Hauptschiff des Münsters. Dort wird die Entstehung des mittelalterlichen Gewölbes erläutert. Der Weg führt weiter zur Bronzeglocke aus dem Jahre 1301, der zweitältesten mecklenburgischen Glocke, die sich auf ca. 45 m Höhe befindet, samt den weiteren drei neueren Glocken.
Dazu gehörte dann auch ein herrlicher Blick über Bad Doberan.
Der Rückweg nach Rerik ging dann über Börgerende auf Ostseeradweg durch Kühlungsborn und Kägsdorf.

Samstag, 03.05.2025: Es geht nach Wismar
Einen weiteren, aber auch letzten Höhepunkt der Reise haben wir uns für den Samstag aufgehoben: Wismar!
Die Ostsee- und Hansestadt Wismar blühte im Spätmittelalter auf. Noch heute sind viele Gebäude aus dieser Zeit erhalten.
Das macht den besonderen Reiz dieser Stadt aus. Für eine Stadt mit ca. 44.000 Einwohnern schafft sie allerdings den Spagat zwischen reicher Historie und einer lebensoffenen und viel größer wirkenden Stadt.
Für den Aufenthalt hatten die Teilnehmer 3 Stunden Zeit, sich umzusehen und den Eindruck zu geniessen.
Wismar kann man immer wieder besuchen und trotzdem viel Neues entdecken.
Der Rückweg nach Rerik sollte auch zur alten Mühle in Stove führen. Dort war heute Mahl- und Backtag. Wir hatten Pech, denn nicht alle Teilnehmer kamen in den Genuss der frisch gebackenen Kuchen. Leider war schon fast alles weg.
In Rerik hatten wir dann den letzten gemeinsamen Abend im Hotel “Zur Linde”. 
Auch das inzwischen beliebte Getränk Anderlö war natürlich auch dabei.

Sonntag, 04.05.2025: Abreise
Ein letztes gutes Frühstück im Hotel “Zur Linde” - alle sind zufrieden.
Unser Bus war schon am Vorabend angekommen und natürlich sind auch das Gepäck und die Räder für die Verladung bereit.
Die Rückfahrt erfolgt dann natürlich über Schwerin, denn dort warten die Freunde aus Leverkusen auch auf die Abholung.
Zügig wird auch dort eingeladen und die Fahrt kann weitgehend störungsfrei nach Düsseldorf stattfinden.
Ausladen geht bekanntlich immer schneller als einladen.
Ruck-Zuck waren alle weg.
Aber man trifft sich ja entweder beim Tourenfilm oder eben bei der nächsten Fahrt dann wieder.

Text: Ulrich Pickhardt und Dieter Wilke
Bilder: von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern

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